10.-12. April 2024
Dicke Luft, kühler Kopf - THW-Helfer meistern Atemschutzlehrgang
Kehl/Feuerwehr Kehl - 10.-12.04.2025. Vom 10. bis 12. April 2025 nahmen jeweils zwei Helfer der Bergungsgruppe sowie der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des
THW Ortsverbands Kehl am Atemschutzlehrgang der Feuerwehr Kehl teil. Die rund 25-stündige Ausbildung fand im Gerätehaus Bodersweier sowie am letzten Tag an der Feuerwehrwache
West in Lahr statt.
Tag 1: Theorie mit Tiefgang
Der Einstieg in die Ausbildung war geprägt von fundiertem theoretischem Wissen. Die Teilnehmenden setzten sich zunächst mit den gesetzlichen Grundlagen des Atemschutzeinsatzes auseinander. Es folgte eine Einführung in die menschliche Atmung sowie die Wirkung verschiedener Atemgifte - Inhalte, die das Verständnis für den Einsatz unter schwerem Atemschutz maßgeblich prägen. Darüber hinaus wurden die verschiedenen Arten von Atemschutzgeräten, die Voraussetzungen zur Atemschutztauglichkeit sowie einsatztaktische Grundlagen vermittelt.
Tag 2: Der erste Atemzug unter Maske
Am zweiten Ausbildungstag stand die praktische Eingewöhnung im Mittelpunkt. Nach einer kurzen Wiederholung der theoretischen Inhalte wurde das erste Mal das Atemschutzgerät angelegt. In verschiedenen Übungsszenarien tasteten sich die Teilnehmenden an die körperlichen Herausforderungen eines Einsatzes unter Atemschutz heran: das Begehen eines 15 Meter hohen Übungsturms - teils mit zusätzlichem Gewicht -, das Durchkriechen eines Lkw, das Retten eines Übungsdummys sowie das Tragen von Geräten unter erschwerten Bedingungen.
Auch der Umgang mit eingeschränkter Sicht wurde geprobt: das Öffnen von Türen, gezieltes Schlauchmanagement und der Ablauf bei einem Atemschutznotfall wurden nicht nur erklärt, sondern direkt unter einsatznahen Bedingungen trainiert.
Tag 3: Einsatzrealität in der Übungsstrecke
Der dritte Lehrgangstag führte die Gruppe an die Feuerwehrwache West der Stadt Lahr. Dort wartete die Atemschutzübungsstrecke auf die angehenden Geräteträger. Nach bestandener
theoretischer Prüfung folgte die Bewährungsprobe in mehreren Durchgängen: zunächst bei voller Beleuchtung, anschließend unter Dunkelheit und künstlichem Nebel.
Im finalen Szenario simulierten die Ausbilder eine komplexe Einsatzlage mit Personensuche, Gasabschaltung, Funkkommunikation, Türöffnung und einem simulierten
Atemschutznotfall - realitätsnah ergänzt durch Licht- und Toneffekte.
Abschließend bewältigten die Teilnehmenden die Belastungsübung an drei Geräten: einer Endlosleiter, einem 24-kg-Schlagbaum sowie einem Laufband mit 6 km/h und 10 % Steigung - körperlich
fordernd, aber erfolgreich gemeistert.
Fazit: Erfolgreich ausgebildet für den Ernstfall
Alle Teilnehmenden meisterten den Lehrgang mit Bravour. Der THW-Ortsverband Kehl gratuliert den Helfern zur bestandenen Ausbildung und bedankt sich bei der Feuerwehr Kehl für die
professionelle Durchführung und die sehr gute Zusammenarbeit.
Hintergrundinformation Atemschutz beim THW Kehl
Derzeit verfügt der THW-Ortsverband Kehl über zehn ausgebildete Atemschutzgeräteträger, die jährlich die vorgeschriebenen Unterweisungen, praktischen Übungen sowie den
ärztlichen Eignungstests teilnehmen. Diese umfassende Vorbereitung stellt sicher, dass die Helfenden jederzeit einsatzbereit sind - auch unter körperlich und psychisch
anspruchsvollen Bedingungen.
Für den Einsatzfall sind auf dem Gerätekraftwagen (GKW) sowie dem Mehrzweckkraftwagen (MzKW) jeweils vier Atemschutzgeräte verlastet. So kann flexibel und lageangepasst
reagiert werden - ob im THW-eigenen Einsatzspektrum oder bei der Unterstützung der örtlich zuständigen Feuerwehr.
Gerade bei Brandeinsätzen, bei denen das Technische Hilfswerk zur Unterstützung alarmiert wird, kommen die ausgebildeten Geräteträger zum Einsatz:
etwa beim Ausleuchten von Einsatzstellen, dem Öffnen von Glutnestern oder bei der technischen Unterstützung in schwer zugänglichen oder verrauchten Bereichen. Die enge
Zusammenarbeit mit den Feuerwehren in der Region ist hierbei gelebte Praxis - zum Schutz der Bevölkerung und zur Sicherung der Einsatzkräfte.
Autor: Luca Jezegou / Christian Just
Dieser Artikel wurde am 17.04.2025 angelegt.
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